Herausforderungen der Energiewende aufgezeigt

Unternehmer im IHK-Gremium Dingolfing-Landau heben Energiefragen auf die Tagesordnung.

Unsicherheit, unklare Pläne seitens der Politik, Nachholbedarf und Optimierungspotenzial – all das beschäftigt die regionalen Unternehmen beim Thema Energie. Das hat die Sitzung des IHK-Gremiums Dingolfing-Landau bei der Firma Max Frank in Leiblfing gezeigt. Unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Andreas Moßandl tauschten sich die Unternehmer im Gremium unter anderem mit Markus Leczycki von der Bayernwerk Netz GmbH aus. Der stellte gleich zu Beginn klar: „Die Energiewende ist ein generationsübergreifendes Megaprojekt. Die damit verbundenen Herausforderungen werden jetzt gerade richtig sichtbar.“ Leczycki verdeutlichte, wie komplex das Zusammenspiel von Energieerzeugung, -verteilung, -verbrauch und -speicherung sein muss, um diese Herausforderungen zu bewältigen – und was dafür noch an Ausbau in jedem einzelnen dieser Bereiche notwendig ist. Dennoch transportiert die Bayernwerk Netz in ihrem Energienetz schon heute übers ganze Jahr gerechnet zu 75 Prozent Erneuerbare Energien.


Einen direkten Praxiseinblick zum Energiethema konnte in der Sitzung Claus Girnghuber geben, der ehemalige Vorsitzende des Gremiums. Er berichtete von seinem Vorhaben, auf dem eigenen Firmengelände der Girnghuber GmbH in Marklkofen eine Windkraftanlage zu errichten. „Die Genehmigung ist relativ komplex gewesen“, sagte Girnghuber und erklärte im Detail, was das bedeutet: Seit über drei Jahren laufen die Planungen und Vorbereitungen, an denen nicht nur ein eigenes Ingenieurbüro beteiligt war, sondern etwa auch eine auf Windkraft spezialisierte Kanzlei. Die Öffentlichkeit sei frühzeitig und umfassend eingebunden gewesen. Mitte Oktober stehen Bürgerentscheid und Ratsbegehren zu dem Vorhaben an. „Es hängt jetzt an den Bürgern der Gemeinde“, betonte Girnghuber. Markus Leczycki konnte dazu die Erfahrungen des Bayernwerks beisteuern: Ohne Anlagen wie etwa Umspannwerke, Stromleitungen oder Energiespeicher könne die Energiewende nicht gelingen – aber es sei sehr schwierig, geeignete Standorte dafür zu finden und diese Projekte dann auch zu realisieren. „Klimaschutz trifft auf Klagelust“, brachte es IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner auf den Punkt.


Vorangegangen war der Gremiumssitzung ein Rundgang durch die neue Produktionsanlage für Faserbetonprodukte der Unternehmensgruppe Max Frank, die nach rund zweijähriger Bauzeit vor einigen Monaten eröffnet werden konnte. Produktionsleiter Sebastian Zollner führte die Unternehmensvertreter durch die Anlage und erläuterte die hochautomatisierten Produktionsprozesse in diesem neuen Herzstück der Fertigung am Standort in Leiblfing.

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